Propranolol AL 80 Tabletten

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Steckbrief : Propranolol AL 80 Tabletten

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  • Allgemeine Produktinformationen

    • Die Tabletten sind unzerkaut mit etwas Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) einzunehmen.

    Anwendungsgebiete

    • Das Arzneimittel gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die Beta-Rezeptorenblocker genannt werden.
    • Es wird angewendet
      • zur Behandlung von Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)
      • zur Behandlung von Erkrankungen der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit)
      • zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen mit erhöhter Schlagzahl (tachykarde Herzrhythmusstörungen)

    Indikation
    • Arterielle Hypertonie,
    • Koronare Herzkrankheit,
    • Tachykarde Herzrhythmusstörungen
    Art der Anwendung
    • Propranolol AL® unzerkaut mit etwas Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) einnehmen.

    Gegenanzeigen

    • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden
      • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Propranololhydrochlorid, andere Betarezeptorenblocker oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels sind
      • wenn Sie unter einer Herzmuskelschwäche (manifeste Herzinsuffizienz) leiden
      • bei Schock
      • wenn Sie unter folgenden Erregungsleitungsstörungen am Herzen leiden
      • Erregungsleitungsstörungen von den Herzvorhöfen auf die Herzkammern (AV-Block II. und III. Grades)
      • Sinusknoten-Syndrom
      • gestörte Erregungsleitung zwischen Sinusknoten und Vorhof (sinuatrialer Block)
      • wenn Sie einen Ruhepuls von unter 50 Schlägen pro Minute vor Behandlungsbeginn (Bradykardie) haben
      • wenn sie unter stark erniedrigtem Blutdruck (Hypotension) leiden
      • bei Übersäuerung des Blutes (Azidose)
      • bei Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen (Durchblutungsstörungen z. B. in den Armen oder Beinen)
      • wenn Sie zu Bronchialverkrampfung (bronchiale Hyperreagibilität z. B. bei Asthma bronchiale) neigen
      • bei gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (ausgenommen sind so genannte MAO-B-Hemmstoffe). MAO-Hemmstoffe sind eine Gruppe von Arzneimitteln, die z.B. zur Behandlung depressiver Erkrankungen eingesetzt werden.
    • Die intravenöse Gabe (d. h. Verabreichung in eine Vene) von bestimmten Calcium-Antagonisten (so genannter Verapamil- und Diltiazem-Typ) oder anderen Arzneimitteln gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika, wie z. B. Disopyramid) während der Behandlung mit diesem Arzneimittel ist kontraindiziert, d. h. eine solche Verabreichung darf nicht erfolgen (Ausnahme: in der Intensivmedizin).

    Kontraindikation (absolut)
    • Propranolol darf nicht angewendet werden bei
      • Überempfindlichkeit gegenüber Propranololhydrochlorid, anderen Betarezeptorenblockern oder einem der genannten sonstigen Bestandteile,
      • manifester Herzinsuffizienz,
      • Schock,
      • AV-Block II. oder III. Grades,
      • Sinusknoten-Syndrom (sick sinus syndrome),
      • sinuatrialem Block,
      • Bradykardie (Ruhepuls vor Behandlungsbeginn unter 50 Schlägen pro Minute),
      • Hypotonie,
      • Azidose,
      • bronchialer Hyperreagibilität (z. B. bei Asthma bronchiale),
      • Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen,
      • gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (ausgenommen MAO-B-Hemmstoffe).
    • Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazemtyp oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Propranolol AL behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme: Intensivmedizin).

    Vorsichtsmaßnahmen

    • Besondere Vorsicht bei der Einnahme ist erforderlich
      • Wenn eine der folgenden Erkrankungen oder Bedingungen auf Sie zutrifft, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, da das Arzneimittel dann nur mit Vorsicht angewendet werden darf
        • geringgradige Erregungsleitungsstörungen von den Herzvorhöfen auf die Herzkammern (AV-Block I. Grades)
        • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) mit stark schwankenden Blutzuckerwerten (Zustände mit erniedrigtem Blutzucker sind möglich)
        • Neigung zu niedrigen Blutzuckerspiegeln z. B. durch längeres Fasten und schwere körperliche Belastung. Beides kann zu stark erniedrigtem Blutzucker (Hypoglykämie) führen.
        • hormonproduzierender Tumor des Nebennierenmarks (Phäochromozytom, eine vorherige Behandlung mit Alpha-Rezeptorenblockern ist erforderlich. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt.)
        • eingeschränkte Leber- und/oder Nierenfunktion
          • s. Kategorie Dosierung und Nebenwirkungen
        • Wenn bei Ihnen eine Schuppenflechte (Psoriasis) in der persönlichen oder familiären Vorgeschichte aufgetreten ist, sollte die Anwendung von Beta-Rezeptorenblockern, wie z. B. Propranolol, nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch Ihren Arzt erfolgen.
        • Wenn bei Ihnen schwere Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte aufgetreten sind oder wenn Sie eine Therapie zur Schwächung bzw. Aufhebung der allergischen Reaktionsbereitschaft erhalten (so genannte Hyposensibilisierungstherapie; Vorsicht, überschießende allergische Allgemeinreaktionen können auftreten). Bei diesen Patienten ist eine strenge Indikationsstellung durch den Arzt geboten, da Beta-Rezeptorenblocker die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen, d. h. akuter allergischer Allgemeinreaktionen, erhöhen können.
      • Weitere Hinweise
        • Da unter der Behandlung mit anderen Beta-Rezeptorenblockern schwere Leberschäden beobachtet wurden, wird Ihr Arzt Ihre Leberwerte während der Behandlung möglicherweise regelmäßig kontrollieren.
        • Da die Warnzeichen des erniedrigten Blutzuckers (z. B. schneller Herzschlag oder Zittern) verdeckt werden können, sind bei gefährdeten Patienten regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.
        • Beim Tragen von Kontaktlinsen ist die Möglichkeit eines verminderten Tränenflusses zu beachten.

     

    • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
      • Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch (d. h. Anwendung gemäß den Angaben in der Gebrauchsinformation) kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

     

    • Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
      • Die Anwendung von Propranolol kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung von Propranolol als Dopingmittel können nicht abgesehen werden, schwerwiegende Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen.

    Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
      • Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei
        • AV-Block I. Grades,
        • Diabetes mellitus mit stark schwankenden Blutzuckerwerten,
        • Hypoglykämieneigung, z. B. längeres Fasten und schwere körperliche Belastung,
        • Phäochromozytom. Propranolol AL® erst nach vorheriger Alphablockade verabreichen,
        • eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion
      • Bei Patienten mit Psoriasis in der Eigen oder Familienanamnese sollte die Verordnung von Betarezeptorenblockern nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
      • Betarezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Deshalb ist eine strenge Indikationsstellung bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie (Vorsicht: überschießende anaphylaktische Reaktionen) geboten.
      • Da unter der Therapie mit anderen Betarezeptorenblockern schwere Leberschäden beobachtet wurden, sollten die Leberwerte regelmäßig überprüft werden.
      • Dopingkontrollen
        • Die Anwendung von Propranolol AL® kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
      • Sonstige Bestandteile
        • Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Propranolol AL® nicht einnehmen.
        • Propranolol AL® 80 enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Tablette, d.h., es ist nahezu „natriumfrei".
    • Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
      • Folgende Wechselwirkungen dieser Arzneimittel müssen beachtet werden:
        • Insulin, orale Antidiabetika
          • Deren Wirkung kann verstärkt oder verlängert werden. Die Warnzeichen einer Hypoglykämie, insbesondere Tachykardie und Tremor, sind maskiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.
        • Andere blutdrucksenkende Arzneimittel, Diuretika, Phenothiazine, Vasodilatatoren, trizyklische Antidepressiva, Nitroglycerin, Barbiturate
          • Verstärkter Blutdruckabfall.
        • Reserpin, Alphamethyldopa, Guanfacin, Herzglykoside, Clonidin
          • Stärkeres Absinken der Herzfrequenz bzw. Verzögerung der Überleitung. Überschießender Blutdruckanstieg ist möglich beim abrupten Absetzen von Clonidin, wenn nicht einige Tage zuvor bereits Propranolol AL® abgesetzt wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise abgesetzt werden (siehe jeweilige Fachinformation Clonidin). Die Behandlung mit Propranolol AL® erst mehrere Tage nach dem Absetzen von Clonidin beginnen.
        • Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazemtyp oder andere Antiarrhythmika (z. B. Disopyramid)
          • Hypotonie, Bradykardie oder andere Herzrhythmusstörungen. Eine sorgfältige Überwachung des Patienten ist daher angezeigt.
        • Hinweis:
          • Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazemtyp oder anderen Antiarrhythmika (z. B. Disopyramid) ist während der Behandlung mit Propranolol AL® kontraindiziert (Ausnahme: Intensivmedizin). Verapamil i.v. erst 48 Stunden nach dem Absetzen von Propranolol AL® verabreichen.
          • Die kardiodepressiven Wirkungen von Propranolol AL® und Antiarrhythmika können sich addieren.
        • Calciumantagonisten vom Nifedipintyp
          • Verstärkte Blutdrucksenkung; gelegentlich Ausbildung einer Herzinsuffizienz.
        • Indometacin
          • Verringerung der blutdrucksenkenden Wirkung.
        • Adrenalin, Noradrenalin
          • Beträchtlicher Blutdruckanstieg.
        • MAO-Hemmstoffe
          • Wegen möglicher überschießender Hypertonie nicht zusammen verabreichen.
        • Periphere Muskelrelaxanzien (z. B. Suxamethonium, Tubocurarin)
          Verstärkung der neuromuskulären Blockade durch die Betarezeptorenhemmung.
        • Narkotika
          • Verstärkte Blutdrucksenkung. Die negativ inotropen Wirkungen beider Substanzen können sich addieren.
          • Für den Fall, dass Propranolol AL® vor Eingriffen in Allgemeinnarkose oder vor der Anwendung peripherer Muskelrelaxanzien nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Behandlung mit Propranolol AL® informiert werden.
        • Cimetidin
          • Verstärkung der Wirkung von Propranolol AL®.
          • Aus pharmakokinetischen Studien geht hervor, dass es zwischen Propranolol und Chinidin bzw. Propafenon, Rifampicin, Theophyllin, Warfarin, Thioridazin sowie Calciumantagonisten vom Dihydropyridintyp wie Nifedipin, Nisoldipin, Nicardipin, Isradipin und Lacidipin zu Wechselwirkungen kommen kann, da Leberenzymsysteme, die Propranolol und diese Wirkstoffe metabolisieren, beeinflusst werden können. Die Konzentrationen von Propranolol und diesen Wirkstoffen im Blut können verändert werden, sodass gegebenenfalls eine Dosisanpassung erforderlich ist (siehe auch oben „Calciumantagonisten vom Nifedipintyp").
    • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
      • Die Behandlung mit Propranolol AL® bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.
      • Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen soweit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
    • Überdosierung
      • Symptome einer Überdosierung
        • Das klinische Bild ist in Abhängigkeit vom Ausmaß der Intoxikation im Wesentlichen von kardiovaskulären und zentralnervösen Symptomen geprägt. Überdosierung kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie bis zur Herzinsuffizienz, zum Herzstillstand und kardiogenem Schock führen. Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen und gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.
        • Bronchospasmen können in der Regel durch Beta-2-Sympathomimetika wie Salbutamol zum Inhalieren (bei ungenügender Wirkung auch intravenös) behoben werden. Zur Aufhebung der durch Propranolol herbeigeführten Betablockade können hohe Dosen erforderlich sein, die entsprechend ihrer Wirkung titriert werden sollten. Auch Aminophyllin i.v., Ipratropriumbromid als Inhalationsnebel oder Glucagon können angewendet werden.
      • Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
        • Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz oder des Blutdrucks muss die Behandlung mit Propranolol AL® abgebrochen werden. Neben allgemeinen Maßnahmen der primären Giftelimination müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht und gegebenenfalls korrigiert werden.
        • Als Gegenmittel können gegeben werden:
          • Atropin 0,5 - 2 mg i.v. als Bolus,
          • Glucagon initial 1 - 10 mg i.v. , anschließend 2 - 2,5 mg/h als Dauerinfusion,
          • Sympathomimetika in Abhängigkeit vom Körpergewicht und Effekt: Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin, Orciprenalin und Adrenalin.
        • Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine temporäre Schrittmachertherapie durchgeführt werden.
        • Bei Bronchospasmus siehe Abschnitt oben.
        • Bei generalisierten Krampfanfällen empfiehlt sich die langsame intravenöse Gabe von Diazepam.
    Schwangerschaftshinweise
    • Propranolol soll in der Schwangerschaft nur nach strenger Indikationsstellung und sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung verordnet werden.
    • Propranolol passiert die Plazenta und erreicht im Nabelschnurblut vergleichbare bzw. etwas höhere Konzentrationen als im maternalen Serum. Ausreichende Studien zur Anwendung von Propranolol bei schwangeren Frauen liegen nicht vor. Wegen möglicher Komplikationen wie intrauteriner Wachstumsretardierung und vorzeitige Wehen sowie Hypoglykämie, Bradykardie und Atemdepression beim Neugeborenen sollte die Therapie 48 - 72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin beendet werden. Ist dies nicht möglich, müssen die Neugeborenen in den ersten 48 - 72 Stunden nach der Geburt sorgfältig überwacht werden.
    Stillzeithinweise
    • Propranolol geht in die Muttermilch über. Obwohl die mit der Milch aufgenommene
      Wirkstoffmenge wahrscheinlich keine Gefahr für das Kind darstellt, sollten Säuglinge überwacht werden.

    Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

    • Bei Einnahme mit anderen Arzneimitteln
      • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
      • Das Arzneimittel darf nicht gleichzeitig mit folgenden Arzneimitteln angewendet werden
        • Monoaminoxidase (MAO)-Hemmer (z.B. zur Behandlung von depressiven Erkrankungen): Es kann zu einem starken Blutdruckanstieg kommen. Eine gleichzeitige Anwendung darf nicht erfolgen (Ausnahme: so genannte MAO-B-Hemmstoffe).
      • Wechselwirkungen können bei gleichzeitiger Anwendung des Arzneimittels mit folgenden Arzneimitteln auftreten
        • Insulin oder orale Antidiabetika: Bei gleichzeitiger Anwendung kann die Wirkung dieser Arzneimittel verstärkt oder verlängert werden.
          • Warnzeichen eines erniedrigten Blutzuckers (Hypoglykämie), insbesondere schneller Herzschlag (Tachykardie) und Zittern der Finger (Tremor), sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.
        • Andere blutdrucksenkende Arzneimittel, harntreibende Arzneimittel (Diuretika), Phenothiazine (bei psychiatrischen Erkrankungen), Vasodilatatoren und Nitroglycerin (bei bestimmten Herzerkrankungen), tricyclische Antidepressiva (bei depressiven Erkrankungen), Barbiturate (z.B. bei Epilepsie): Es kann zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen.
        • Bestimmte Arzneimittel bei Bluthochdruck (Reserpin, alpha-Methyldopa, Guanfacin und Clonidin) und Herzglykoside (bei Herzleistungsschwäche): Es kann zu einem stärkeren Absinken der Herzfrequenz bzw. zu einer Verzögerung der Erregungsleitung am Herzen kommen. Beim Absetzen von Clonidin kann der Blutdruck überschießend ansteigen. Deshalb darf Clonidin erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung des Arzneimittels beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise abgesetzt werden. Die Behandlung mit diesem Arzneimittel darf erst mehrere Tage nach dem Absetzen von Clonidin begonnen werden.
        • Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika): Die Herzkraft schwächenden Wirkungen (kardiodepressive Wirkungen) des Arzneimittels und Antiarrhythmika können sich addieren.
        • Bestimmte Calcium-Antagonisten (so genannter Verapamil- oder Diltiazem-Typ z.B. bei bestimmten Herzerkrankungen) oder andere Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika, wie z.B. Disopyramid): Es kann zu verstärktem Blutdruckabfall (Hypotension), stark verlangsamter Herzschlagfolge (Bradykardie) oder anderen Herzrhythmusstörungen kommen. Ihr Arzt wird Sie daher engmaschig überwachen.
          • Hinweise
            • Die intravenöse Gabe (d.h. Verabreichung in eine Vene) von bestimmten Calcium-Antagonisten (so genannter Verapamil- und Diltiazem-Typ) oder anderen Arzneimitteln gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika, wie z.B. Disopyramid) während der Behandlung mit diesem Arzneimittel ist kontraindiziert, d.h. eine solche Verabreichung darf nicht erfolgen (Ausnahme: in der Intensivmedizin).
        • Calcium-Antagonisten vom so genannten Nifedipin-Typ (zur Blutdrucksenkung): Die Blutdrucksenkung kann verstärkt werden. Gelegentlich kommt es zu einer Herzmuskelschwäche.
        • Indometacin (z.B. bei Schmerzen und Entzündungen): Die blutdrucksenkende Wirkung des Arzneimittels kann abgeschwächt werden.
        • Adrenalin, Noradrenalin (gefäßverengende Mittel): Ein beträchtlicher Blutdruckanstieg ist möglich.
        • Periphere Muskelrelaxanzien (zur Entspannung der Muskulatur beispielsweise bei Operationen z.B. Suxamethonium, Tubocurarin): Die neuromuskuläre Blockade (d.h. die entspannende Wirkung auf die Muskeln) kann durch die Beta-Rezeptorenhemmung des Arzneimittels verstärkt werden.
        • Betäubungsmittel (Narkotika z.B. bei Schmerzen): Die Blutdrucksenkung wird verstärkt. Die Herzkraft schwächenden Wirkungen beider Arzneimittel können sich addieren.
        • Cimetidin (Magen-Darm-Mittel): Die Wirkung des Arzneimittels wird verstärkt.
        • Aus entsprechenden Untersuchungen geht hervor, dass es zwischen Propranololhydrochlorid, dem Wirkstoff des Arzneimittels, und Chinidin bzw. Propafenon (bei Herzrhythmusstörungen), Rifampicin (Antibiotikum), Theophyllin (bei Asthma), Warfarin (zur Blutverdünnung), Thioridazin (bei psychiatrischen Erkrankungen) sowie Calciumantagonisten wie Nifedipin, Nicardipin, Nisoldipin, Isradipin und Lacidipin (zur Blutdrucksenkung) zu Wechselwirkungen kommen kann, da die Verstoffwechselung dieser Arzneimittel und Propranolol in der Leber beeinflusst werden kann. Die Mengen von Propranololhydrochlorid und diesen Wirkstoffen im Blut können verändert werden, so dass Ihr Arzt die Dosis gegebenenfalls anpassen wird (siehe auch weiter oben: Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ).
      • Hinweis
        • Für den Fall, dass das Arzneimittel vor Eingriffen in Allgemeinnarkose oder vor der Anwendung peripherer Muskelrelaxanzien nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Behandlung mit diesem Arzneimittel informiert werden.
      • Beachten Sie bitte, dass diese Angabe auch für vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten können.

    Wechselwirkungen, wirkstoffbezogen
    keine Berücksichtigung des arzneimittelrechtlichen Zulassungsstatus des Präparates bzw. produktspezifischer Angaben
    schwerwiegend Beta-Blocker / Antiarrhythmika, Klasse III
    Beta-Blocker / Flecainid
    Beta-Blocker / MAO-Hemmer
    Beta-Blocker / Thioridazin
    Beta-Blocker / Propafenon
    Allergenextrakte, subkutan / Beta-Blocker
    Beta-Sympathomimetika / Beta-Blocker, nichtselektive
    Ajmalin / Beta-Blocker
    Clozapin / Stoffe mit potenziell myelotoxischen UAW
    CYP2D6-Substrate / Artemether, Lumefantrin
    Calcium-Antagonisten, Verapamil und Analoge, invasiv/ Beta-Blocker
    Beta-Blocker, invasiv / Calcium-Antagonisten, Verapamil und Analoge
    CYP3A-Substrate / Lonafarnib
    Allergie-Test-Lösungen, pulmonal und nasal / Beta-Blocker
    mittelschwer Beta-Blocker / Cimetidin
    Beta-Blocker / Hydralazin
    Beta-Blocker / Rifamycine
    Beta-Blocker / Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer
    Digitalis-Glykoside / Beta-Blocker
    Sympathomimetika / Beta-Blocker, nichtselektive
    Mutterkorn-Alkaloide / Beta-Blocker
    Insulin / Beta-Blocker, nichtselektive
    Rizatriptan / Propranolol
    Theophyllin / Propranolol
    Beta-Blocker / Calcium-Antagonisten, Verapamil und Analoge
    Beta-Blocker / ZNS-Stimulanzien
    Beta-Blocker / S1P-Modulatoren
    Beta-Blocker / Somatostatin-Analoga
    CYP3A4-Substrate, diverse / Enzalutamid
    CYP3A4-Substrate, diverse / Dabrafenib
    CYP2D6-Substrate / Mirabegron
    CYP3A4-Substrate, diverse / Lumacaftor
    CYP2D6-Substrate / Dacomitinib
    CYP1A2-Substrate / Givosiran
    CYP2D6-Substrate / Givosiran
    Allergenextrakte, oral / Beta-Blocker
    Allergie-Test-Lösungen, dermal / Beta-Blocker
    Mavacamten / Wirkstoffe, negativ inotrop
    Mexiletin / Antiarrhythmika (Klassen Ib, II, IV)
    Efbemalenograstim alfa / Stoffe mit potenziell myelotoxischen UAW
    Fenoterol / Beta-Blocker
    Glucose, diagnostische Zwecke / Wirkstoffe, den Test beeinflussende
    CYP3A4-Substrate / Avacopan
    CYP3A4-Substrate / Belzutifan
    Kontrastmittel, iodhaltige / Beta-Blocker
    CYP2C8-, CYP2C9-, CYP2C19-, CYP2B6-Substrate / Nirogacestat
    geringfügig Antikoagulanzien / Beta-Blocker
    Beta-Blocker / Aluminium-Salze
    Propranolol / Barbiturate
    Beta-Blocker / Gallensäure-bindende Mittel
    Beta-Blocker / Kontrazeptiva, orale
    Beta-Blocker / Diphenhydramin
    Beta-Blocker / Fluvoxamin
    Beta-Blocker / Gefitinib
    Beta-Blocker / Hydroxychloroquin
    Beta-Blocker / Antirheumatika, nicht-steroidale
    Beta-Blocker / Chinidin
    Beta-Blocker / Gyrase-Hemmer
    Beta-Blocker / Sulfinpyrazon
    Beta-Blocker / Thyreostatika
    Gabapentin / Beta-Blocker
    Glucagon / Beta-Blocker
    Lidocain / Beta-Blocker
    Muskelrelaxanzien, nicht-depolarisierende / Beta-Blocker
    Phenformin / Beta-Blocker
    Alpha-Adrenozeptor-Antagonisten / Beta-Blocker
    Antidepressiva, tri- und tetrazyklische / Beta-Blocker
    Beta-Blocker / Bupropion
    Antidiabetika, orale / Beta-Blocker
    Beta-Blocker / Asenapin
    Fampridin / Beta-Blocker
    Alpha-2-Rezeptoragonisten / Beta-Blocker
    CYP2D6-Substrate / Abirateron
    Dexmedetomidin / Beta-Blocker
    Cholinesterase-Hemmer / Beta-Blocker
    CYP1A2-Substrate / Proteinkinase-Inhibitoren
    Beta-Blocker / Proteinkinase-Inhibitoren
    Loxapin / Propranolol
    CYP3A4-Substrate, diverse / Ledipasvir
    Beta-Blocker / Muskelrelaxanzien, zentrale
    Beta-Blocker / Terbinafin
    Beta-Blocker / COX-2-Hemmer
    Tasimelteon / Beta-Blocker
    Amifostin / Beta-Blocker
    CYP1A2-Substrate / Obeticholsäure
    CYP3A4-Substrate, diverse / Sarilumab
    CYP1A2-Substrate / Niraparib
    Beta-Blocker / Ranolazin
    CYP1A2-Substrate / Rucaparib
    CYP1A2-Substrate / Interferon alpha
    CYP2D6-Substrate / Interferon alpha
    CYP1A2-Substrate / Cannabidiol
    Beta-Blocker / Glucagon
    Melatonin-Rezeptor-Agonisten / CYP1A2-Inhibitoren, diverse
    CYP3A4-, OATP1B1-, OATP1B3-Substrate / Remdesivir
    Beta-Blocker / Phenytoin
    CYP2D6-Substrate / Sotorasib
    Beta-Blocker / Lercanidipin
    CYP3A-Substrate / Ritlecitinib
    CYP1A2-Substrate / Ritlecitinib
    CYP3A4-Substrate / Maralixibat
    CYP1A2-Substrate / Momelotinib
    CYP3A4-Substrate / Omaveloxolon
    Antihypertonika / Opioide
    CYP3A4-Substrate / Dexamethason
    CYP2C19-Substrate / Ivosidenib
    CYP2C19-Substrate / Abrocitinib
    CYP3A4-Substrate / Vadadustat
    CYP3A4-Substrate / Iptacopan
    CYP2C19-Substrate / Sparsentan
    CYP3A4-Substrate / Sparsentan
    CYP2C9/19-Substrate / Letermovir
    CYP2C9-, CYP2C19-, CYP2D6- und CYP3A4/5-Substrate / Sirolimus, extern
    Antihypertonika / Levodopa
    CYP3A4-, CYP1A2-, CYP2C-Substrate / Meropenem und Vaborbactam
    CYP1A2-Substrate / Leflunomid
    Stoffe, die Bradykardie bewirken / Lasmiditan
    Beta-Blocker / Allgemeinanästhetika
    Docetaxel / CYP3A-Substrate
    CYP1A2-Substrate / Lazertinib
    Mizolastin / CYP3A4-Inhibitoren, starke und CYP3A4-Substrate
    CYP2B6-, CYP2C8-, CYP2C9- und CYP2C19-Substrate / Sotorasib
    Beta-Blocker / Phenothiazine
    Beta-Blocker / Barbiturate
    CYP3A4-Substrate / Repotrectinib
    CYP3A4-Substrate / Tiratricol
    Stoffe, die Bradykardie bewirken können / Thalidomid
    Givinostat / Stoffe, die die Triglyceridwerte erhöhen können
    unbedeutend Paracetamol / Propranolol
    Benzodiazepine / Beta-Blocker
    Beta-Blocker / Ascorbinsäure
    Beta-Blocker / Ethanol
    Beta-Blocker / Schleifendiuretika
    Beta-Blocker / Schilddrüsenhormone
    Isoniazid / Beta-Blocker
    Beta-Blocker / Calcium-Antagonisten, Dihydropyridine
    CYP3A-Substrate / Relugolix

    Warnhinweise

    • Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
    • Schwangerschaft
      • Ausreichende Studien zur Anwendung von Propranololhydrochlorid, dem Wirkstoff des Arzneimittels, bei schwangeren Frauen liegen nicht vor. Da unerwünschte Wirkungen auf die Mutter (vorzeitige Wehen) nicht ausgeschlossen werden können, dürfen Sie, wenn Sie schwanger sind, das Arzneimittel nur einnehmen, wenn Ihr behandelnder Arzt dies für zwingend erforderlich hält und Ihnen die Einnahme des Arzneimittels ausdrücklich verordnet hat.
      • Wegen der Möglichkeit des Auftretens von Wachstumsstörungen, verlangsamtem Puls, niedrigem Blutdruck, Unterzuckerung und Atemdepression beim Neugeborenen, sollte eine Therapie mit diesem Arzneimittel bei Ihnen 48 bis 72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin beendet werden. Ist dies nicht möglich, müssen die Neugeborenen 48 bis 72 Stunden nach der Entbindung sorgfältig von einem Arzt überwacht werden.
    • Stillzeit
      • Propranololhydrochlorid, der Wirkstoff des Arzneimittels, geht in die Muttermilch über. Obwohl die mit der Muttermilch aufgenommene Wirkstoffmenge wahrscheinlich keine Gefahr für das Kind darstellt, sollten Säuglinge auf Arzneimittelwirkungen überwacht werden.

    Ausschleichend dosieren.
    Einschleichend dosieren.
    Mit Flüssigkeit einnehmen.Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

    Dosierungsanleitung

    • Nehmen Sie das Arzneimittel immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
    • Es ist sehr wichtig, dass Sie das Arzneimittel einnehmen, solange es Ihnen Ihr Arzt verordnet.
    • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
      • Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden und darf ohne Anweisung des Arztes nicht geändert werden.
      • Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)
        • Beginn der Behandlung mit 2- bis 3-mal täglich je 40 mg Propranololhydrochlorid. Hierfür stehen Tabletten mit geeigneter Wirkstoffstärke zur Verfügung. Wird damit keine ausreichende Wirkung erzielt, 2- bis 3-mal täglich 1 Tablette (entsprechend 160 bis 240 mg Propranololhydrochlorid).
        • Falls erforderlich, kann die Dosis bis auf 2-mal täglich 2 Tabletten (entsprechend 320 mg Propranololhydrochlorid) gesteigert werden.
      • Erkrankungen der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit), Herzrhythmusstörungen mit erhöhter Schlagzahl (tachykarde Herzrhythmusstörungen)
        • Die Anfangsdosis beträgt 3-mal täglich je 40 mg Propranololhydrochlorid. Hierfür stehen Tabletten mit geeigneter Wirkstoffstärke zur Verfügung. Wird damit keine ausreichende Wirkung erzielt, 2- bis 3-mal täglich 1 Tablette (entsprechend 160 bis 240 mg Propranololhydrochlorid).
        • Die optimale Erhaltungsdosis muss individuell durch Ihren Arzt festgelegt werden.
      • Patienten mit eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion
        • Bei stark eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion ist die Ausscheidung des Arzneimittels reduziert, so dass Ihr Arzt die Dosis unter Umständen senken wird.
      • Kinder
        • Das Arzneimittel kann bei Kindern für die Behandlung von bestimmten Formen von Herzrhythmusstörungen eingesetzt werden.
        • Die Dosierung wird individuell vom Arzt in Abhängigkeit vom Körpergewicht bzw. Alter des Kindes festgelegt.

     

    • Dauer der Anwendung
      • Die Dauer der Anwendung ist zeitlich nicht begrenzt.
      • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung des Arzneimittels zu stark oder zu schwach ist.

     

    • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
      • Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung oder wenn ein Kind die Tabletten eingenommen hat umgehend einen Arzt, damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann. Er wird sich bei der Behandlung einer Überdosierung am Krankheitsbild orientieren und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen.
      • In Abhängigkeit vom Ausmaß der Überdosierung kann es zu folgenden Beschwerden kommen
        • starker Blutdruckabfall (Hypotonie)
        • verminderte Herzschlagfolge (Bradykardie) bis hin zum Herzstillstand
        • Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz)
        • kardiogener Schock.
      • Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.
      • Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz oder des Blutdrucks muss die Behandlung mit diesem Arzneimittel abgebrochen werden.

     

    • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
      • Nehmen Sie beim nächsten Mal nicht zusätzlich mehr Tabletten ein, sondern setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.

     

    • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
      • Unterbrechen oder beenden Sie die Behandlung mit diesem Arzneimittel nicht ohne Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt!
      • Eine Unterbrechung oder Änderung der Dosierung darf nur auf ärztliche Anweisung erfolgen. Soll die Behandlung mit dem Arzneimittel nach längerer Anwendung unterbrochen oder abgesetzt werden, sollte dies, da abruptes Absetzen zur Minderdurchblutung des Herzmuskels (Herzischämie) mit neuerlicher Verschlimmerung einer Angina pectoris (Brustschmerz), zu einem Herzinfarkt oder zum Wiederauftreten eines Bluthochdrucks führen kann, grundsätzlich langsam ausschleichend erfolgen. Ihr Arzt wird dies mit Ihnen besprechen.

     

    • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt und Apotheker.

    Dosierung
    • Die Dosierung soll individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden.
    • Ansonsten gelten, soweit nicht anders verordnet, folgende Dosierungsrichtlinien:
      • Arterielle Hypertonie
        • Beginn der Behandlung mit 2- bis 3-mal täglich ½ Tablette Propranolol AL® 80 (entspr. 80 - 120 mg Propranololhydrochlorid pro Tag). Wird damit keine ausreichende Wirkung erzielt, 2- bis 3-mal täglich 1 Tablette Propranolol AL® 80 (entspr. 160 - 240 mg Propranololhydrochlorid pro Tag). Falls erforderlich kann die Dosierung auf 2-mal täglich 2 Tabletten Propranolol AL® 80 (entspr. 320 mg Propranololhydrochlorid pro Tag) gesteigert werden.
      • Koronare Herzkrankheit, tachykarde Herzrhythmusstörungen
        • Die Anfangsdosis beträgt 3-mal täglich ½Tablette Propranolol AL® 80 (entspr. 120 mg Propranololhydrochlorid pro Tag). Wird damit keine ausreichende Wirkung erzielt, 2- bis 3-mal täglich 1 Tablette Propranolol AL® 80 (entspr. 160 - 240 mg Propranololhydrochlorid pro Tag). Die optimale Erhaltungsdosis muss individuell festgelegt werden.
    • Kinder
      • Arrhythmien
        • Die Dosierung sollte individuell festgelegt werden. Die nachfolgenden Dosierungsangaben dienen lediglich zur Orientierung:
          • Kinder und Jugendliche: 0,25 - 0,5 mg/kg Körpergewicht 3- bis 4-mal täglich. Die Dosierung sollte in Abhängigkeit vom klinischen Ansprechen erforderlichenfalls angepasst werden. Maximaldosis: 1 mg/kg Körpergewicht 4-mal täglich. Eine Gesamttagesdosis von 160 mg sollte nicht überschritten werden.
    • Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion
      • Bei stark eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion ist die Elimination von Propranolol reduziert, so dass unter Umständen eine Reduzierung der Dosis erforderlich ist.
    • Dauer der Anwendung
      • Die Dauer der Anwendung ist zeitlich nicht begrenzt.
      • Nach längerer Anwendung sollte die Behandlung mit Propranolol AL® grundsätzlich langsam ausschleichend unterbrochen oder abgesetzt werden, da abruptes Absetzen zu Herzischämie mit Exazerbation einer Angina pectoris, zu einem Herzinfarkt oder zur Exazerbation einer Hypertonie führen kann.

    Nebenwirkungen

    • Wie alle Arzneimittel kann das Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
      • Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
      • Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
      • Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1 000
      • Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10 000
      • Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10 000
      • Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
    • Herzerkrankungen
      • Häufig: Starke Verminderung der Herzfrequenz (Bradykardie), Herzklopfen (Palpitationen), Überleitungsstörungen von den Herzvorhöfen auf die Herzkammern oder Verstärkung einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz).
      • Sehr selten: Bei Patienten mit Engegefühl im Brustbereich (Angina pectoris) ist eine Verstärkung der Anfälle nicht auszuschließen.
    • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
      • Gelegentlich: Verringerung der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie).
    • Erkrankungen des Nervensystems
      • Häufig: Missempfindungen (Parästhesien), anfallartige, kurzfristige Bewusstlosigkeit (Synkopen). Insbesondere zu Beginn der Behandlung kann es zu zentralnervösen Störungen wie Müdigkeit, Schwindelgefühl, Benommenheit oder Kopfschmerzen kommen.
      • Gelegentlich: Es kann zu einem Myasthenia gravis ähnlichen Krankheitsbild (krankhafte Muskelschwäche- oder Ermüdbarkeit) kommen.
      • Sehr selten: Verstärkung einer bestehenden krankhaften Muskelschwäche oder -ermüdbarkeit (Myasthenia gravis).
    • Augenerkrankungen
      • Gelegentlich: Einschränkung des Tränenflusses (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten), Augenbindehautentzündung (Konjunktivitis).
      • Sehr selten: Entzündungen der Horn- und Bindehaut des Auges (Keratokonjunktivitis) und Sehstörungen.
    • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
      • nicht bekannt: Infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwiderstandes kann es bei Patienten mit Neigung zu bronchospastischen Reaktionen (insbesondere obstruktiven Atemwegserkrankungen) zu Atemnot kommen.
    • Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
      • Häufig: Vorübergehend kann es zu Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall) kommen.
      • Gelegentlich: Mundtrockenheit.
    • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
      • Sehr selten: Bei schweren Nierenfunktionsstörungen wurde über eine Verschlechterung der Nierenfunktion berichtet. Deshalb sollte während der Behandlung mit diesem Arzneimittel die Nierenfunktion entsprechend überwacht werden.
    • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
      • Häufig: Allergische Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz, Hautausschlag) und Haarausfall.
      • Insbesondere zu Beginn der Behandlung kann es zu Schwitzen kommen.
      • Gelegentlich: Kleinfleckige Einblutungen in die Haut und Schleimhaut (Purpura).
      • Sehr selten: Betarezeptorenblocker (z.B. Propranolol STADA®) können eine Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu schuppenflechte-ähnlichen (psoriasiformen) Hautausschlägen führen.
    • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
      • Selten: Muskelschwäche und Muskelkrämpfe.
      • Sehr selten: Bei Langzeitbehandlung wurden Gelenkerkrankungen (Arthropathie) beobachtet, wobei ein Gelenk (Monoarthritis) oder mehrere (Polyarthritis) betroffen sein können.
    • Endokrine Erkrankungen
      • nicht bekannt: Bei Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) können die klinischen Zeichen eines übermäßigen Anstiegs der Schilddrüsenhormone im Blut (Thyreotoxikose), wie z.B. erhöhte Herzschlagfolge oder Zittern verschleiert sein.
      • Unterzuckerung (Hypoglykämie) einschließlich unterzuckerungsbedingter Krampfanfälle.
    • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
      • Selten: Eine bisher nicht in Erscheinung getretene Zuckerkrankheit (latenter Diabetes mellitus) kann erkennbar werden oder eine bereits bestehende sich verschlechtern.
      • nicht bekannt: Nach längerem Fasten oder schwerer körperlicher Belastung kann es zu erniedrigtem Blutzucker (hypoglykämische Zustände) kommen. Warnzeichen eines erniedrigten Blutzuckers (Hypoglykämie) insbesondere erhöhte Herzschlagfolge und Zittern können verschleiert werden.
      • Es kann zu Störungen im Fettstoffwechsel kommen. Bei meist normalem Gesamtcholesterin wurden eine Verminderung des HDL-Cholesterins und eine Erhöhung der Triglyceride im Blut beobachtet.
    • Gefäßerkrankungen
      • Häufig: Verstärkter Blutdruckabfall.
      • Sehr selten: Eine Verstärkung der Beschwerden von Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen (einschließlich Claudicatio intermittens, Raynaud-Syndrom) wurde beobachtet.
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • Häufig: Kältegefühl in den Gliedmaßen.
    • Erkrankungen des Immunsystems
      • nicht bekannt: Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen, d.h. akuter allergischer Allgemeinreaktionen, erhöhen.
    • Leber- und Gallenerkrankungen
      • Sehr selten: Erhöhung der Leberwerte (Transaminasen [GOT, GPT]).
      • Da unter der Behandlung mit anderen Beta-Rezeptorenblockern schwere Leberschäden beobachtet wurden, wird Ihr Arzt Ihre Leberwerte während der Behandlung möglicherweise regelmäßig kontrollieren.
    • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
      • Sehr selten: Potenzstörungen.
    • Psychiatrische Erkrankungen
      • Häufig: Insbesondere zu Beginn der Behandlung kann es zu Verwirrtheit, Nervosität, Schlafstörungen, depressiven Verstimmungen, Alpträumen und Wahnvorstellungen (Halluzinationen) kommen.
      • Sehr selten: Libidostörungen.
    • Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind
      • Sollten Sie die o.g. Nebenwirkungen bei sich beobachten, benachrichtigen Sie ihren Arzt. Er wird über den Schweregrad und ggf. über weitere Maßnahmen entscheiden.
    • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die hier nicht angegeben sind.

    Nebenwirkungen
    • Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
      • sehr häufig (>/= 1/10), häufig (>/= 1/100, < 1/10), gelegentlich (>/= 1/1.000, <1/100), selten (>/= 1/10.000, < 1/1.000), sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
    • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
      • Gelegentlich:
        • Thrombozytopenie oder Purpura.
    • Endokrine Erkrankungen
      • Nicht bekannt:
        • Hypoglykämie einschließlich hypoglykämischer Krampfanfälle.
    • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
      • Sehr selten kann ein latenter Diabetes mellitus manifest werden oder ein bereits bestehender sich verschlechtern.
      • Nicht bekannt:
        • Bei Patienten mit Hyperthyreose können die klinischen Zeichen einer Thyreotoxikose (Tachykardie und Tremor) maskiert sein.
      • Nach längerem strengem Fasten oder schwerer körperlicher Belastung kann es zu hypoglykämischen Zuständen kommen. Warnzeichen einer Hypoglykämie (insbesondere Tachykardie und Tremor) können verschleiert werden.
      • Es kann zu Störungen im Fettstoffwechsel kommen. Bei meist normalem Gesamtcholesterin wurden eine Verminderung des HDL-Cholesterins und eine Erhöhung der Triglyceride im Plasma beobachtet.
    • Erkrankungen des Nervensystems
      • Häufig:
        • Insbesondere zu Beginn der Behandlung kann es zu Müdigkeit, Schwindelgefühl, Benommenheit, Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Nervosität, Schwitzen, Schlafstörungen, depressiven Verstimmungen, Alpträumen oder Halluzinationen kommen. Parästhesien und Kältegefühl an den Extremitäten.
      • Gelegentlich kann es zu einem Myasthenia gravis-ähnlichen Krankheitsbild mit Muskelschwäche kommen.
      • Sehr selten:
        • Verstärkung einer bestehenden Myasthenia gravis.
    • Augenerkrankungen
      • Gelegentlich:
        • Einschränkung des Tränenflusses (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten), Konjunktivitis.
      • Sehr selten:
        • Keratokonjunktivitis und Sehstörungen.
    • Herz-/Kreislauferkrankungen
      • Häufig:
        • Verstärkter Blutdruckabfall, Bradykardie, Synkopen, Palpitationen, atrioventrikuläre Überleitungsstörungen oder Verstärkung einer Herzinsuffizienz.
      • Sehr selten:
        • Bei Patienten mit Angina pectoris ist eine Verstärkung der Anfälle nicht auszuschließen. Auch eine Verstärkung der Beschwerden von Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen (einschließlich Claudicatio intermittens, Raynaud-Syndrom) wurde beobachtet.
    • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
      • Nicht bekannt:
        • Infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwegswiderstandes kann es bei Patienten mit Neigung zu bronchospastischen Reaktionen (insbesondere obstruktiven Atemwegserkrankungen) zu Atemnot kommen.
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • Häufig:
        • Vorübergehend kann es zu Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Obstipation, Diarrhö) kommen.
      • Gelegentlich:
        • Mundtrockenheit.
    • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
      • Häufig:
        • Allergische Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz, Exantheme) und Haarausfall.
      • Sehr selten:
        • Betarezeptorenblocker können eine Psoriasis auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu psoriasiformen Hautausschlägen führen.
      • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
        • Sehr selten wurde bei Langzeittherapie Arthropathie (Mono- und Polyarthritis) beobachtet.
    • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
      • Sehr selten:
        • Bei schweren Nierenfunktionsstörungen wurde über eine Verschlechterung
          der Nierenfunktion berichtet. Deshalb sollte während der Therapie mit Propranolol AL® die Nierenfunktion entsprechend überwacht werden.
    • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
      • Sehr selten:
        • Libido- und Potenzstörungen.
    • Untersuchungen
      • Sehr selten kann es zu einer Erhöhung der Transaminasen (GOT, GPT) im Serum kommen.

  • Wirkstoff und weitere Bestandteile des Arzneimittels

    Stoffname Stoffmenge Stofftyp
    Propranolol hydrochlorid80 mgWirkstoff
    Propranolol70.14 mgWirkstoff
    Carboxymethylstärke, Natriumsalz Typ A+Hilfsstoff
    Cellulose, mikrokristallin+Hilfsstoff
    Lactose 1-Wasser100 mgHilfsstoff
    Magnesium stearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]+Hilfsstoff
    Maisstärke+Hilfsstoff
    Povidon K30+Hilfsstoff
    Gesamt Natrium Ion23 mgZusatzangabe
    Gesamt Natrium IonmmolZusatzangabe

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