Bemfola 450 Ie/0.75ml Pen

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Steckbrief : Bemfola 450 Ie/0.75ml Pen

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  • Allgemeine Produktinformationen

    • Das Arzneimittel ist zur Injektion direkt unter die Haut vorgesehen (subkutane Anwendung). Der Fertigpen kann für mehrere Injektionen verwendet werden.
    • Die erste Injektion des Arzneimittels sollte unter Aufsicht Ihres Arztes erfolgen.
    • Ihr Arzt oder Ihr Pflegepersonal wird Ihnen zeigen, wie das Arzneimittel mit dem Fertigpen injiziert wird.
    • Wenn Sie sich das Arzneimittel selbst injizieren, lesen und befolgen Sie bitte sorgfältig die Hinweise in der Gebrauchsinformation.

    Anwendungsgebiete

    • Das Arzneimittel enthält den Wirkstoff „Follitropin alfa". Follitropin alfa ist ein „Follikelstimulierendes Hormon" (FSH) und gehört zur Gruppe der Hormone, die als „Gonadotropine" bezeichnet werden.
    • Gonadotropine sind an der Fortpflanzung und Fruchtbarkeit beteiligt.
    • Bei erwachsenen Frauen wird das Arzneimittel angewendet,
      • um die Freisetzung einer Eizelle aus dem Eierstock (Eisprung) bei Frauen herbeizuführen, die keinen Eisprung haben und auf eine Behandlung mit dem Wirkstoff „Clomifencitrat" nicht angesprochen haben.
      • um zusammen mit einem anderen Wirkstoff namens „Lutropin alfa" („luteinisierendes Hormon" oder LH) die Freisetzung einer Eizelle aus dem Eierstock (Eisprung) bei Frauen herbeizuführen, deren Körper sehr wenig Gonadotropine (FSH und LH) produziert.
      • um die Entwicklung mehrerer Follikel (Eibläschen, die je eine Eizelle enthalten) bei Frauen auszulösen, die sich einer Technik der assistierten Reproduktion (Verfahren, die Ihnen helfen können, schwanger zu werden), wie „In-vitro-Fertilisation", „Intratubarer Gametentransfer" oder „Intratubarer Zygotentransfer", unterziehen.
    • Bei erwachsenen Männern wird das Arzneimittel angewendet,
      • um zusammen mit einem anderen Arzneimittel namens „humanes Choriongonadotropin" (hCG) die Spermienproduktion bei Männern anzuregen, die aufgrund einer zu geringen Konzentration bestimmter Hormone unfruchtbar sind.

    Indikation

    Erwachsene Frauen

    • Anovulation (einschließlich polyzystisches Ovarialsyndrom) bei Frauen, die auf eine Behandlung mit Clomifencitrat nicht angesprochen haben
    • Stimulation einer multifollikulären Entwicklung bei Frauen, die sich einer Superovulation zur Vorbereitung auf eine Technik der assistierten Reproduktion, wie In-vitro-Fertilisation (IVF), Intratubarem Gametentransfer oder Intratubarem Zygotentransfer unterziehen
    • zusammen mit luteinisierendem Hormon (LH) zur Stimulation der Follikelreifung bei Frauen, die einen schweren LH- und FSH-Mangel aufweisen

    Erwachsene Männer

    • zusammen mit humanem Choriongonadotropin (hCG) zur Stimulation der Spermatogenese bei Männern, die an angeborenem oder erworbenem hypogonadotropem Hypogonadismus leiden
    Art der Anwendung
    • zur subkutanen Anwendung
    • Injektion erfolgt jeden Tag zur gleichen Zeit
    • 1. Injektion muss unter direkter ärztlicher Aufsicht erfolgen
    • Selbst-Anwendung nur bei motivierten und ausreichend geschulten Patienten, die die Möglichkeit haben, fachkundigen Rat einzuholen
    • Fertigpen mit Mehrfachdosis-Patrone für mehrere Injektionen
      • Patienten sollten
        • klare Anweisungen erhalten, um einen Fehlgebrauch zu vermeiden
        • mit der korrekten Anzahl Pens für das geplante Behandlungsschema versorgt werden
    • Hinweise zur Anwendung mit dem Fertigpen: siehe Fachinformation
    •  

    Gegenanzeigen

    • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
      • wenn Sie allergisch gegen follikelstimulierendes Hormon oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
      • wenn bei Ihnen ein Tumor im Hypothalamus oder in der Hypophyse diagnostiziert wurde (beides sind Regionen des Gehirns).
      • Als Frau:
        • wenn Sie an vergrößerten Eierstöcken oder Eierstockzysten (mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume im Gewebe der Eierstöcke) unbekannter Ursache leiden.
        • wenn Sie vaginale Blutungen unbekannter Ursache haben.
        • wenn Sie an Eierstock-, Gebärmutter- oder Brustkrebs erkrankt sind.
        • wenn Sie an einem Zustand leiden, der eine normale Schwangerschaft unmöglich macht, wie zum Beispiel vorzeitige Wechseljahre (Ovarialinsuffizienz) oder missgebildete Fortpflanzungsorgane.
      • Als Mann:
        • wenn Sie an einer Schädigung der Hoden leiden, die nicht geheilt werden kann.
    • Wenn einer dieser Punkte auf Sie zutrifft, dürfen Sie dieses Arzneimittel nicht anwenden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie dieses Arzneimittel anwenden.

    Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)
    Follitropin alfa - invasiv
    • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Follitropin alfa oder FSH
    • Tumoren des Hypothalamus oder der Hypophyse
    • Vergrößerung der Ovarien oder Ovarialzysten, sofern sie nicht
      • durch ein polyzystisches Ovarialsyndrom bedingt sind
      • unbekannter Ursache sind
    • gynäkologische Blutungen unbekannter Ursache
    • Ovarial-, Uterus- oder Mammakarzinom
    • wenn abzusehen ist, dass das Therapieziel nicht erreicht werden kann, wie z.B. bei
      • primärer Ovarialinsuffizienz
      • Missbildungen der Sexualorgane, die eine Schwangerschaft unmöglich machen
      • fibrösen Tumoren der Gebärmutter, die eine Schwangerschaft unmöglich machen
      • primärer testikulärer Insuffizienz

    Vorsichtsmaßnahmen

    • Bevor mit der Behandlung begonnen wird, müssen die Ursachen für Ihre Infertilität (Unfruchtbarkeit) oder die Ihres Partners durch einen in der Behandlung von Fertilitätsstörungen erfahrenen Arzt genau abgeklärt werden.
    • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
      • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie
        das Präparat anwenden.
      • Porphyrie
        • Wenn Sie oder ein Mitglied Ihrer Familie an Porphyrie (Unfähigkeit, Porphyrine abzubauen, die von den Eltern auf die Kinder vererbt werden kann) leiden, informieren Sie bitte Ihren Arzt vor Beginn der Behandlung.
        • Informieren Sie sofort ihren Arzt, wenn
          • Sie bemerken, dass Ihre Haut verletzlich wird und schnell zur Blasenbildung neigt (besonders an Stellen, die häufig der Sonne ausgesetzt sind) und/oder
          • Sie Magen-, Arm- oder Beinschmerzen haben.
        • In solchen Fällen wird Ihnen Ihr Arzt gegebenenfalls empfehlen, die Behandlung abzusetzen.
      • Ovarielles Überstimulationssyndrom (OHSS)
        • Als Frau sind Sie durch dieses Arzneimittel einem erhöhten Risiko für das Entstehen eines OHSS ausgesetzt. In diesem Fall kommt es zu einer Überentwicklung der Follikel und es entstehen große Zysten. Bitte benachrichtigen Sie beim Auftreten von Unterleibsschmerzen, rascher Gewichtszunahme, Übelkeit oder Erbrechen oder bei Atemproblemen sofort Ihren Arzt. Er wird Ihnen möglicherweise die Anweisung geben, das Arzneimittel abzusetzen.
        • Wenn Sie keinen Eisprung haben und sich an die empfohlene Dosierung und das Behandlungsschema halten, ist das Auftreten eines OHSS weniger wahrscheinlich. Eine Follitropin alfa-Behandlung führt selten zu einem schweren OHSS, wenn das Arzneimittel zur Einleitung der endgültigen Follikelreifung (humanes Choriongonadotropin, hCG) nicht gegeben wird. Wenn sich bei Ihnen die Entwicklung eines OHSS abzeichnet, wird Ihnen Ihr Arzt möglicherweise in diesem Behandlungszyklus kein hCG geben und Sie werden angewiesen, für mindestens vier Tage Geschlechtsverkehr zu vermeiden oder eine Barrieremethode als Verhütungsmittel zu benutzen.
      • Mehrlingsschwangerschaften
        • Wenn Sie dieses Arzneimittel anwenden, besteht ein höheres Risiko, gleichzeitig mehr als ein Kind zu erwarten, als bei einer natürlichen Empfängnis („Mehrlingsschwangerschaft", meist Zwillinge). Eine Mehrlingsschwangerschaft kann für Sie und Ihre Babys zu medizinischen Komplikationen führen. Sie können das Risiko für eine Mehrlingsschwangerschaft senken, wenn Sie das Arzneimittel in der richtigen Dosierung zu den richtigen Zeitpunkten anwenden. Das Risiko von Mehrlingsschwangerschaften nach Anwendung von Techniken der assistierten Reproduktion steht in Zusammenhang mit Ihrem Alter sowie der Qualität und Anzahl befruchteter Eizellen oder Embryonen, die Ihnen eingesetzt werden.
      • Fehlgeburten
        • Wenn Sie sich Techniken der assistierten Reproduktion unterziehen oder Ihre Eierstöcke stimuliert werden, um Eizellen zu produzieren, ist die Wahrscheinlichkeit für eine Fehlgeburt überdurchschnittlich hoch.
      • Störung der Blutgerinnung (thromboembolische Ereignisse)
        • Wenn Sie in der Vergangenheit oder kürzlich ein Blutgerinnsel im Bein oder in der Lunge, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hatten, oder wenn in Ihrer Familie ein derartiges Ereignis aufgetreten ist, könnte das Risiko für ein Auftreten oder eine Verschlimmerung dieser Probleme im Zuge einer Behandlung mit dem Arzneimittel erhöht sein.
      • Männer mit zu viel FSH im Blut
        • Bei Männern deuten erhöhte Blutwerte von FSH auf eine Hodenschädigung hin. Wenn dieses Problem bei Ihnen vorliegt, bleibt eine Behandlung mit dem Arzneimittel für gewöhnlich wirkungslos. Wenn Ihr Arzt beschließt, eine Behandlung mit dem Arzneimittel zu versuchen, wird er zur Therapieüberwachung 4 bis 6 Monate nach Behandlungsbeginn eine Spermaanalyse durchführen.
      • Kinder und Jugendliche
        • Das Arzneimittel ist nicht zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren bestimmt.

     

    • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
      • Eine Beeinträchtigung Ihrer Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durch dieses Arzneimittel ist nicht zu erwarten.

    Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)
    Follitropin alfa - invasiv
    • Rückverfolgbarkeit
      • um die Rückverfolgbarkeit biologischer Arzneimittel zu verbessern
        • Bezeichnung des Arzneimittels und Chargenbezeichnung des angewendeten Arzneimittels müssen eindeutig dokumentiert werden
    • allgemeine Empfehlungen
      • Follitropin alfa ist eine stark wirkende gonadotrope Substanz
        • kann leichte bis schwere Nebenwirkungen verursachen
          • darf nur von Ärzten angewendet werden, die mit Fertilitätsproblemen und deren Behandlung umfassend vertraut sind
      • Gonadotropintherapie erfordert einen gewissen zeitlichen Aufwand von Ärzten und medizinischem Fachpersonal sowie die Verfügbarkeit geeigneter medizinischer Einrichtungen zum Zyklus-Monitoring
        • sicherer und wirksamer Einsatz von Follitropin alfa erfordert Überwachung der ovariellen Reaktion der Frauen mittels Ultraschall
          • vorzugsweise in Kombination mit regelmäßigen Messungen der Estradiolwerte im Serum
        • ovarielle Reaktion verschiedener Patientinnen auf die FSH-Gabe kann zu einem gewissen Grad variieren
          • manche zeigen unzureichende ovarielle Reaktion auf FSH, andere eine übersteigerte Reaktion
        • bei Männern wie Frauen jeweils geringste wirksame Dosis zur Erreichung des Behandlungsziels verwenden
    • Porphyrie
      • engmaschige Überwachung von Patienten, die an Porphyrie leiden oder bei denen Porphyriefälle in der Familie bekannt sind
      • Verschlechterung oder erstes Auftreten einer Porphyrie
        • kann ein Beenden der Behandlung erforderlich machen
    • Behandlung von Frauen
      • allgemein
        • vor Behandlungsbeginn Infertilitätsursachen des Paares genau abklären und mögliche Kontraindikationen für eine Schwangerschaft feststellen
        • insbesondere Patientinnen bezüglich folgender Erkrankungen untersuchen und entsprechend behandeln
          • Hypothyreose
          • Nebennierenrindeninsuffizienz
          • Hyperprolactinämie
        • Vergrößerung der Ovarien oder eine Überstimulation können auftreten
          • unabhängig davon, ob Stimulation des Follikelwachstums als Behandlung der anovulatorischen Infertilität oder als assistierte Reproduktion durchgeführt wird
          • durch Anwendung der empfohlenen Follitropin-alfa-Dosis und des Behandlungsschemas sowie durch sorgfältige Überwachung der Therapie wird die Häufigkeit solcher Vorkommnisse minimiert
        • zur exakten Interpretation der Parameter der Follikelentwicklung und Follikelreifung sollte der Arzt Erfahrung in der Interpretation der relevanten Untersuchungsergebnisse besitzen
        • in klinischen Studien belegt
          • wenn Follitropin alfa zusammen mit Lutropin alfa angewendet wird
            • Sensitivität der Ovarien auf Follitropin alfa wird erhöht
          • wenn eine Erhöhung der FSH-Dosis angezeigt ist
            • Anpassung der Dosis sollte vorzugsweise in 7- bis 14-tägigen Intervallen und in Schritten von 37,5 - 75 I.E. erfolgen
        • kein direkter Vergleich von Follitropin alfa / LH mit humanem Menopausengonadotropin (hMG) durchgeführt
          • Vergleich mit historischen Daten zeigt, dass die mit Follitropin alfa / LH erreichte Ovulationsrate vergleichbar der unter hMG erreichten Ovulationsrate ist
      • ovarielles Hyperstimulationssyndrom (OHSS)
        • gewisse Vergrößerung der Ovarien ist bei einer kontrollierten ovariellen Stimulation zu erwarten
          • tritt bei Frauen mit polyzystischem Ovarialsyndrom häufiger auf
          • bildet sich für gewöhnlich ohne Behandlung wieder zurück
        • im Gegensatz zu einer unkomplizierten Vergrößerung der Ovarien ist ein OHSS ein Zustand, der sich in zunehmendem Schweregrad manifestieren kann
        • OHSS umfasst
          • deutliche Vergrößerung der Ovarien
          • hohe Sexualsteroidkonzentrationen im Serum
          • erhöhte vaskuläre Permeabilität
            • welche zu einer Flüssigkeitsansammlung in folgenden Körperhöhlen führen kann
              • peritoneal
              • pleural
              • selten auch perikardial
        • folgende Symptomatik kann in schweren Fällen eines OHSS beobachtet werden
          • Unterleibsschmerzen
          • aufgeblähter Bauch
          • gravierende Vergrößerung der Ovarien
          • Gewichtszunahme
          • Dyspnoe
          • Oligurie
          • gastrointestinale Symptome, einschl.
            • Übelkeit
            • Erbrechen
            • Durchfall
        • bei klnischer Untersuchung können auch folgende Symptome festgestellt werden
          • Hypovolämie
          • Hämokonzentration
          • Störungen im Elektrolythaushalt
          • Aszites
          • Hämoperitoneum
          • Pleuraergüsse
          • Hydrothorax
          • akute Atemnot
        • sehr selten können bei einem schweren OHSS Komplikationen auftreten wie
          • Ovarialtorsion
          • thromboembolische Ereignisse, z.B.
            • Lungenembolie
            • ischämischer Schlaganfall
            • Herzinfarkt
        • unabhängige Risikofaktoren für die Entwicklung eines OHSS
          • junges Alter
          • fettfreie Körpermasse
          • polyzystisches Ovarialsyndrom
          • höhere Dosen exogener Gonadotropine
          • frühere OHSS-Episoden
          • hohe absolute oder rasch ansteigende Estradiolspiegel im Serum, z.B.
            • > 900 pg / ml oder > 3.300 pmol / l bei anovulatorischen Patientinnen
            • > 3.000 pg / ml oder > 11.000 pmol / l bei assistierter Reproduktion)
          • hohe Anzahl sich entwickelnder Ovarialfollikel, z.B.
            • > 3 Follikel mit einem Durchmesser von >= 14 mm bei anovulatorischen Patientinnen
            • >= 20 Follikel mit einem Durchmesser von >= 12 mm bei assistierter Reproduktion
          • hohe Anzahl gewonnener Eizellen in Zyklen mit assistierter Reproduktion (ART)
        • durch Einhaltung der empfohlenen Follitropin-alfa-Dosis und des empfohlenen Behandlungsschemas kann das Risiko einer ovariellen Überstimulation minimiert werden
        • zur frühzeitigen Identifizierung von Risikofaktoren Überwachung der Stimulationszyklen mittels Ultraschall sowie Bestimmungen des Estradiolspiegels empfohlen
        • Hinweise vorliegend
          • hCG spielt eine Schlüsselrolle bei der Auslösung eines OHSS
          • wenn eine Schwangerschaft eintritt
            • Syndrom kann schwerwiegender und langwieriger verlaufen
        • bei Anzeichen einer ovariellen Überstimulation, z.B.
          • Estradiolspiegel im Serum von > 5.500 pg / ml oder > 20.200 pmol / l und / oder insgesamt >= 40 Follikel
            • empfehlenswert
              • kein hCG zu geben
              • Patientin anzuweisen, für mind. 4 Tage keinen Geschlechtsverkehr zu haben oder geeignete Verhütungsmethoden (Barrieremethoden) anzuwenden
        • OHSS kann sich rasch (innerhalb von 24 Stunden oder innerhalb einiger Tage) entwickeln und zu einem schwerwiegenden medizinischen Ereignis werden
        • tritt meistens nach Beendigung der Hormonbehandlung auf und ist etwa 7 - 10 Tage nach der Behandlung am stärksten ausgeprägt
          • Patientinnen sollten über einen Zeitraum von mind. 2 Wochen nach der hCG-Gabe unter Beobachtung bleiben
        • bei der assistierten Reproduktion kann durch Absaugen sämtlicher Follikel vor der Ovulation die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Überstimulation verringert werden
        • leichtes oder mittelschweres OHSS
          • klingt normalerweise spontan ab
        • schweres OHSS
          • laufende Gonadotropinbehandlung ggf. abbrechen
          • Patientin hospitalisieren
          • mit einer geeigneten Therapie gegen OHSS beginnen
      • Mehrlingsschwangerschaften
        • bei Patientinnen, die sich einer Ovulationsinduktion unterziehen
          • Wahrscheinlichkeit einer Mehrlingsschwangerschaft im Vergleich zur natürlichen Konzeption erhöht
            • meistens Zwillinge
        • Mehrlingsschwangerschaften, insbesondere die höherer Ordnung
          • erhöhtes Risiko für maternale und perinatale Komplikationen
        • um das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft zu minimieren
          • sorgfältige Überwachung der ovariellen Reaktion empfohlen
        • Patientinnen, die sich einer assistierten Reproduktion unterziehen
          • Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft steht hauptsächlich mit der Anzahl der übertragenen Embryonen, ihrer Qualität und dem Alter der Patientin im Zusammenhang
        • Patientinnen müssen vor Behandlungsbeginn über das potenzielle Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft informiert werden
      • Fehlgeburten
        • Häufigkeit von Fehlgeburten oder Schwangerschaftsabbrüchen bei Patientinnen, die sich einer Stimulationsbehandlung oder einer Technik der assistierten Reproduktion unterziehen, höher als nach einer natürlichen Empfängnis
      • ektope Schwangerschaften
        • Frauen mit Eileitererkrankungen in der Anamnese
          • Risiko einer ektopen Schwangerschaft, unabhängig davon, ob Schwangerschaft durch spontane Konzeption oder durch Fertilitätsbehandlungen eingetreten ist
        • Häufigkeit einer ektopen Schwangerschaft nach Anwendung einer Technik der assistierten Reproduktion höher als in der Allgemeinbevölkerung
      • Neoplasmen der Fortpflanzungsorgane
        • Frauen, die sich mehrfachen Behandlungszyklen zur Ovulationsinduktion unterzogen haben
          • Berichte über gutartige wie auch bösartige Neoplasmen der Ovarien und anderer Fortpflanzungsorgane
        • bisher konnte noch nicht geklärt werden, ob eine Behandlung mit Gonadotropinen Einfluss auf das Risiko unfruchtbarer Frauen für diese Tumoren hat
      • kongenitale Missbildungen
        • Häufigkeit kongenitaler Missbildungen nach Anwendung von Techniken der assistierten Reproduktion könnte etwas höher liegen als nach spontaner Empfängnis
          • Annahme, dass dies auf unterschiedliche Vorbelastung der Eltern (z.B. Alter der Mutter, Eigenschaften der Spermien) und Mehrlingsschwangerschaften zurückzuführen ist
      • thromboembolische Ereignisse
        • Frauen mit kürzlich aufgetretenen oder bestehenden thromboembolischen Erkrankungen oder Frauen mit allgemeinen Risikofaktoren für thromboembolische Ereignisse, wie eine eigene oder familiäre Anamnese
          • Gonadotropinbehandlung kann das Risiko einer Verschlechterung bzw. das Auftreten solcher Ereignisse weiter erhöhen
        • genaue Nutzen-Risiko-Abwägung bei diesen Patientinnen
        • Schwangerschaft bzw. OHSS
          • an sich erhöhtes Risiko für thromboembolische Ereignisse
    • Behandlung von Männern
      • erhöhte endogene FSH-Spiegel deuten auf primäre testikuläre Insuffizienz hin
        • solche Patienten sprechen auf eine Therapie mit Follitropin alfa / hCG nicht an
      • wenn abzusehen ist, dass das Therapieziel nicht erreicht werden kann
        • Follitropin alfa sollte nicht angewendet werden
      • zur Beurteilung des Ansprechens
        • empfohlen, 4 - 6 Monate nach Behandlungsbeginn Spermauntersuchung durchzuführen
    Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)
    Follitropin alfa - invasiv
    • keine Indikation für die Anwendung während einer Schwangerschaft
    • Daten über eine begrenzte Anzahl von exponierten Schwangeren (< 300 Schwangerschaftsausgänge)
      • deuten nicht auf ein Fehlbildungsrisiko oder fetale / neonatale Toxizität von Follitropin alfa hin
    • keine ausreichenden Daten über exponierte Schwangere, um eine teratogene Wirkung auszuschließen
    • tierexperimentelle Studien
      • keine teratogene Wirkung beobachtet
    • Fertilität
      • Follitropin alfa ist zur Anwendung bei Infertilität indiziert
    Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)
    Follitropin alfa - invasiv
    • während der Stillzeit nicht indiziert

    Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

    • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
      • Informieren Sie Ihren Arzt wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
        • Wenn Sie das Arzneimittel zusammen mit anderen Arzneimitteln zur Förderung des Eisprungs (z. B. hCG oder Clomifencitrat) anwenden, kann sich die Wirkung auf die Follikel (Eibläschen) verstärken.
        • Wenn Sie das Arzneimittel zusammen mit einem Agonisten oder Antagonisten des „Gonadotropin-Releasing-Hormons" (GnRH) anwenden (diese Arzneimittel verringern die Konzentration Ihrer Sexualhormone und verhindern den Eisprung), benötigen Sie möglicherweise eine höhere Dosis Follitropin alfa, damit Follikel (Eibläschen) produziert werden.

    Warnhinweise

    • Wenden Sie das Arzneimittel nicht an, wenn Sie schwanger sind oder stillen.

    Enthält Fructose, Invertzucker (Honig), Lactitol, Maltitol, Isomaltitol, Saccharose oder Sorbitol. Darf bei Patienten mit hereditärer Fructose-Intoleranz nicht angewendet werden.Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

    Dosierungsanleitung

    • Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
    • Wie viel Arzneimittel wird angewendet?
      • Ihr Arzt wird bestimmen, in welcher Dosierung und wie oft Sie das Arzneimittel anwenden sollen.
      • Die folgenden Dosierungen sind in Internationalen Einheiten (I.E.) angegeben.
        • Frauen
          • Wenn Sie keinen Eisprung und unregelmäßige oder keine Regelblutungen (Menstruation) haben.
            • Das Arzneimittel wird üblicherweise täglich angewendet.
            • Wenn Sie unregelmäßige Regelblutungen haben, sollte die Behandlung mit dem Arzneimittel innerhalb der ersten 7 Tage des Menstruationszyklus beginnen Wenn Sie keine Regelblutungen haben, können Sie jederzeit mit der Anwendung des Arzneimittels beginnen.
            • Die Anfangsdosis wird üblicherweise individuell auf Sie abgestimmt und schrittweise angepasst.
            • Die Tagesdosis sollte nicht mehr als 225 I.E. betragen.
            • Nach erfolgreichem Ansprechen werden 24 bis 48 Stunden nach Ihrer letzten Follitropin alfa-Injektion einmalig 250 Mikrogramm „rekombinantes" hCG (r-hCG, ein hCG, das durch eine spezielle DNA-Technik in einem Laboratorium hergestellt wird) oder 5.000 bis 10.000 I.E. hCG injiziert. Die beste Zeit für Geschlechtsverkehr ist am Tag der hCG-Injektion und am darauf folgenden Tag.
          • Falls Ihr Arzt keinen Erfolg feststellt, wird über die Art der Fortsetzung des Behandlungszyklus entsprechend der klinischen Standardpraxis entschieden.
          • Wenn Ihr Körper zu stark reagiert, wird die Behandlung beendet und Sie erhalten kein hCG. Im nächsten Behandlungszyklus wird Ihnen Ihr Arzt das Arzneimittel in einer niedrigeren Dosierung verschreiben.
          • Wenn bei Ihnen sehr niedrige Konzentrationen der Hormone FSH und LH festgestellt worden sind
            • Üblicherweise wird mit einer Dosis von 75 bis 150 I.E. Follitropin alfa zusammen mit 75 I.E. (0,12 ml) Lutropin alfa begonnen.
            • Sie werden diese beiden Arzneimittel täglich über einen Zeitraum von bis zu 5 Wochen anwenden.
            • Ihre Follitropin alfa-Dosis kann alle 7 oder 14 Tage um 37,5 bis 75 I.E. gesteigert werden, bis die Behandlung die gewünschte Wirkung zeigt.
            • Nach erfolgreichem Ansprechen werden 24 bis Stunden nach Ihrer letzten Injektion dieses Arzneimittels und Lutropin alfa einmalig 250 Mikrogramm „rekombinantes" hCG (r-hCG, ein hCG, das durch eine spezielle DNA-Technik in einem Laboratorium hergestellt wird) oder 5.000 bis 10.000 I.E. hCG injiziert. Die beste Zeit für Geschlechtsverkehr ist am Tag der hCG-Injektion und am darauf folgenden Tag. Alternativ kann eine intrauterine Insemination (Einbringen von Spermien in die Gebärmutter) durchgeführt werden.
          • Falls Ihr Arzt nach fünfwöchiger Behandlung keinen Erfolg feststellt, muss dieser Behandlungszyklus mit dem Arzneimittel abgebrochen werden. Im folgenden Zyklus wird Ihnen Ihr Arzt das Arzneimittel in einer höheren Anfangsdosis verschreiben.
          • Wenn Ihr Körper zu stark reagiert, wird die Behandlung mit dem Arzneimittel beendet und Sie erhalten kein hCG. Im nächsten Behandlungszyklus wird Ihnen Ihr Arzt das Arzneimittel in einer niedrigeren Dosierung verschreiben
          • Wenn sich bei Ihnen vor einer Anwendung von Techniken der assistierten Reproduktion mehrere Eizellen zur Entnahme entwickeln müssen
            • Die Anfangsdosis wird üblicherweise individuell auf Sie abgestimmt und schrittweise auf maximal 450 I.E. täglich angepasst.
            • Die Behandlung wird fortgeführt, bis sich Ihre Eizellen ausreichend entwickelt haben. Ihr Arzt wird den Zeitpunkt mittels Blut- und/oder Ultraschalluntersuchungen feststellen.
            • Wenn sich Ihre Eizellen ausreichend entwickelt haben, werden 24 bis 48 Stunden nach der letzten Follitropin alfa-Injektion einmalig 250 Mikrogramm „rekombinantes" hCG (r-hCG, ein hCG, das durch eine spezielle DNA-Technik in einem Laboratorium hergestellt wird) oder 5.000 bis 10.000 I.E. hCG injiziert. Auf diese Weise werden Ihre Eizellen für die Entnahme vorbereitet.
        • Männer
          • Die übliche Dosis ist 150 I.E. Follitropin alfa zusammen mit hCG.
          • Sie werden diese beiden Arzneimittel dreimal pro Woche über einen Zeitraum von mindestens 4 Monaten anwenden.
          • Wenn Sie nach 4 Monaten noch nicht auf die Behandlung angesprochen haben, schlägt Ihnen Ihr Arzt vielleicht vor, die Behandlung mit diesen beiden Arzneimitteln für weitere 18 Monate oder länger fortzusetzen.

     

    • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
      • Die Auswirkungen einer Anwendung zu großer Mengen Follitropin alfa sind nicht bekannt. Dennoch könnte eine Überdosierung zu einem ovariellen Überstimulationssyndrom (OHSS) führen, welches in Kategorie "Nebenwirkungen" beschrieben ist. Ein OHSS tritt jedoch nur dann ein, wenn auch hCG gegeben wird.

     

    • Wenn Sie die Anwendung vergessen haben
      • Wenden Sie nicht die doppelte Menge an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben.
      • Kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt, sobald Sie bemerkt haben, dass Sie eine Anwendung vergessen haben.

     

    • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

    Dosierung

    Basiseinheit: ein Fertigpen zur Mehrfachdosierung enthält 450 I.E. (entspricht 33 Mikrogramm) in 0,75 ml

    • allgemeine Hinweise
      • Vergleich zu urinärem FSH
        • Dosisempfehlungen für Follitropin alfa entsprechen den für urinäres FSH gebräuchlichen Dosierungen
        • klinische Untersuchungen von Follitropin alfa zeigen, dass sich die tägliche Dosis, Anwendungsschemata und Therapieüberwachung nicht von den für urinäres FSH üblichen Methoden unterscheiden
        • es wird angeraten, sich an die nachfolgend aufgeführten, empfohlenen Anfangsdosen zu halten
        • klinische Vergleichsstudien haben gezeigt, dass die Patienten mit Follitropin alfa im Vergleich zu urinärem FSH durchschnittlich eine niedrigere Gesamtdosis und eine kürzere Behandlungsdauer benötigen
          • niedrigere Gesamtdosis von Follitropin alfa im Vergleich zu urinärem FSH ist gerechtfertigt und führt zur
            Optimierung der Follikel-Entwicklung
          • Minimierung des Risikos einer unerwünschten ovariellen Hyperstimulation
        • für äquivalente Dosen der Darreichungsformen zur einmaligen Anwendung und zur Mehrfachanwendung dieses Arzneimittels wurde Bioäquivalenz nachgewiesen
      • Frauen mit Anovulation (einschließlich polyzystisches Ovarialsyndrom)
        • Therapiebeginn: innerhalb der ersten 7 Zyklustage (bei Frauen mit Menstruation)
        • initial: 75 - 150 I.E. FSH s.c. 1mal / Tag
        • Dosisanpassung
          • entsprechend individueller Reaktion
          • beurteilt durch Bestimmung der Follikelgröße im Ultraschall und durch Messungen des Östrogenspiegels
          • falls Dosissteigerung erforderlich für adäquate, nicht exzessive Stimulation des Follikelwachstums:
            • in 7- oder vorzugsweise 14-tägigen Intervallen um 37,5 I.E. oder 75 I.E. FSH
        • tägliche Maximaldosis: 225 I.E. FSH s.c.
        • kein Behandlungserfolg nach 4-wöchiger Behandlung
          • Stimulation in diesem Zyklus abbrechen
          • weitere Untersuchungen durchführen
          • anschließend neuen Zyklus mit höherer Dosierung beginnen
        • nach erfolgreicher Stimulation
          • einmalige Injektion von 250 µg rekombinantem Choriongonadotropin alfa (r-hCG) oder 5000 - 10000 I.E. hCG, 24 - 48 Stunden nach letzter Gabe von Follitropin alfa
          • der Patientin wird empfohlen, am Tag der hCG-Injektion und am darauffolgenden Tag Geschlechtsverkehr zu haben
          • alternativ kann eine intrauterine Insemination durchgeführt werden
        • bei überschießender Stimulation
          • Behandlung beenden
          • keine hCG verabreichen
          • Wiederaufnahme der Behandlung im nächsten Zyklus mit niedrigerer FSH-Dosierung
      • Stimulationstherapie zur Erreichung einer mehrfachen Follikelreifung bei Frauen vor In-vitro-Fertilisation oder anderen Methoden der assistierten Reproduktion
        • Therapiebeginn: i. d. R. am 2. oder 3. Zyklustag
        • initial: 150 - 225 I.E. Follitropin alfa s.c. 1mal / Tag
        • individuelle Dosisanpassung entsprechend ovarieller Reaktion
        • tägliche Maximaldosis: 450 I.E. Follitropin alfa s.c.
        • Behandlungsdauer
          • bis zur ausreichenden Follikelentwicklung
          • beurteilt durch Monitoring der Serum-Östrogenspiegel und / oder Sonographie
          • i.d.R. ungefähr am 10. Behandlungstag ausreichende Follikelentwicklung erzielt (Spanne: 5 - 20 Tage)
        • zur Induktion der Follikelendreifung
          • einmalige Injektion von 250 µg r-hCG oder 5.000 - 10.000 I.E. hCG, 24 - 48 Stunden nach letzter Injektion Follitropin alfa
        • Unterdrückung des endogenen LH-Peaks und zur Kontrolle der tonischen LH-Werte
          • Downregulation mit GnRH (Gonadotropin freisetzendes Hormon)-Agonist oder -Antagonist
            • Therapiebeginn mit Follitropin alpha: i. d. R. 2 Wochen nach Beginn der GnRH-Agonist-Gabe
              • Behandlung mit beiden Präparaten fortsetzen, bis eine ausreichende Follikelentwicklung erzielt ist
              • initial: 150 - 225 I.E. Follitropin alfa s.c. 1mal / Tag für 7 Tage
                • anschließend Dosis an ovarielle Reaktion anpassen
          • Erfolgschancen
            • Erfahrungen mit IVF zeigen, dass i. A. die Erfolgschancen der Behandlung während der ersten 4 Behandlungsversuche stabil bleiben und danach allmählich abnehmen
        • Frauen mit schwerem LH- und FSH-Mangel
          • Kombination von Follitropin alfa mit luteinisierendem Hormon (LH)
          • Therapieziel: Unterstützung der Follikelentwicklung mit anschließender endgültiger Reifung nach Gabe von humanem Choriongonadotropin (hCG)
          • Therapiebeginn: jederzeit bei Patientin mit Amenorrhoe und niedriger endogener Östrogensekretion
          • Anwendung muss über einen bestimmten Zeitraum täglich zusammen mit Lutropin alfa erfolgen
          • initial: 75 I.E. Lutropin alfa 1mal / Tag und 75 - 150 I.E. FSH 1mal / Tag
          • Dosisanpassung
            • entsprechend individueller Reaktion
            • beurteilt durch Bestimmung der Follikelgröße im Ultraschall und durch Messungen des Östrogenspiegels
            • wenn Dosissteigerung von FSH erforderlich
              • vorzugsweise in Intervallen von 7 - 14 Tagen und in Schritten von 37,5 - 75 I.E. Follitropin alfa
          • Behandlungsdauer: max. 5 Wochen / Zyklus
          • nach erfolgreicher Stimulation
            • einmalige Injektion von 250 µg r-hCG oder 5.000 - 10.000 I.E. hCG, 24 - 48 Stunden nach letzter Injektion von Follitropin alfa und Lutropin alfa
            • der Patientin wird empfohlen, am Tag der Injektion von hCG und am darauffolgenden Tag Geschlechtsverkehr zu haben
            • alternativ kann eine intrauterine Insemination oder abhängig von der ärztlichen Einschätzung des Falles ein anderes medizinisch assistiertes Reproduktionsverfahren durchgeführt werden
          • eine Unterstützung der Lutealphase kann in Betracht gezogen werden, da nach der Ovulation ein Mangel an luteotropen Substanzen (LH / hCG) zu einer frühen Corpus Luteum-Insuffizienz führen kann
          • bei überschießender Stimulation
            • Behandlung beenden
            • keine hCG verabreichen
            • Wiederaufnahme der Behandlung im nächsten Zyklus mit niedrigerer FSH-Dosierung
        • Männer mit hypogonadotropem Hypogonadismus
          • 150 I.E. Follitropin alfa s.c. 3mal / Woche, zusammen mit hCG
          • Behandlungsdauer
            • mind. 4 Monate
            • wenn der Patient nach dieser Zeit keine erwünschte Reaktion zeigt, kann die Kombinationstherapie fortgesetzt werden
            • klinische Erfahrungen zeigen, dass eine Behandlung von >/= 18 Monaten erforderlich sein kann, um die Spermatogenese zu induzieren


    Dosisanpassung

    • ältere Patienten
      • kein relevanter Nutzen
      • Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen
    • Einschränkung der Leber- oder Nierenfunktion
      • Sicherheit, Wirksamkeit und Pharmakokinetik nicht erwiesen
    • Kinder und Jugendliche
      • kein relevanter Nutzen

    Nebenwirkungen

    • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
    • Schwerwiegende Nebenwirkungen bei Frauen
      • Unterleibsschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen können Zeichen eines ovariellen Überstimulationssyndroms (OHSS) sein. Dies kann ein Anzeichen dafür sein, dass die Eierstöcke auf die Behandlung überreagieren und sich große Ovarialzysten bilden. Diese Nebenwirkung tritt häufig auf (kann bei bis zu 1 von 10 Behandelten auftreten).
      • Das OHSS kann einen schweren Verlauf nehmen, wobei es zu deutlich vergrößerten Ovarien, verminderter Urinproduktion, Gewichtszunahme, Atemproblemen und/oder Flüssigkeitsansammlung im Bauch- oder Brustraum kommt. Diese Nebenwirkung tritt gelegentlich auf (kann bei bis zu 1 von 100 Behandelten auftreten).
      • In seltenen Fällen können beim OHSS Komplikationen wie eine Verdrehung der Eierstöcke oder Blutgerinnsel auftreten (kann bei bis zu 1 von 1.000 Behandelten auftreten).
      • In sehr seltenen Fällen können schwerwiegende Gerinnungsstörungen (thromboembolische Ereignisse) auch unabhängig von einem OHSS auftreten (kann bei bis zu 1 von 10.000 Behandelten auftreten) und Schmerzen im Brustkorb, Atemnot, Schlaganfall oder Herzinfarkt verursachen.
    • Schwerwiegende Nebenwirkungen bei Männern und Frauen
      • Allergische Reaktionen wie Hautausschlag, Hautrötung, Nesselausschlag, Schwellungen im Gesicht und Atembeschwerden können manchmal schwerwiegend sein. Diese Nebenwirkung tritt sehr selten auf (kann bei bis zu 1 von 10.000 Behandelten auftreten).
    • Sollte bei Ihnen eine der geschilderten Nebenwirkungen auftreten, informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt. Dieser wird Sie eventuell anweisen, die Anwendung des Arzneimittels abzubrechen.
    • Weitere Nebenwirkungen bei Frauen
      • Sehr häufig (kann bei mehr als 1 von 10 Behandelten auftreten):
        • mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume im Eierstockgewebe (Eierstockzysten)
        • Kopfschmerzen
        • Lokale Reaktionen an der Injektionsstelle wie Schmerz, Rötung, Bluterguss, Schwellung und/oder Reizung
      • Häufig (kann bei bis zu 1 von 10 Behandelten auftreten):
        • Unterleibsschmerzen
        • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Unterleibskrämpfe und Völlegefühl
      • Sehr selten (kann bei bis zu 1 von 10.000 Behandelten auftreten):
        • Es können allergische Reaktionen wie Hautausschlag, Hautrötung, Nesselausschlag, Schwellungen im Gesicht und Atembeschwerden auftreten. Diese Reaktionen können manchmal schwerwiegend sein.
        • Unter Umständen kann sich Ihr Asthma verschlimmern.
    • Weitere Nebenwirkungen bei Männern
      • Sehr häufig (kann bei mehr als 1 von 10 Behandelten auftreten):
        • Lokale Reaktionen an der Injektionsstelle wie Schmerz, Rötung, Bluterguss, Schwellung und/oder Reizung
      • Häufig (kann bei bis zu 1 von 10 Behandelten auftreten):
        • Anschwellen der Venen im Hodenbereich (Varikozele)
        • Vergrößerung der Brustdrüsen, Akne oder Gewichtszunahme
      • Sehr selten (kann bei bis zu 1 von 10.000 Behandelten auftreten):
        • Es können allergische Reaktionen wie Hautausschlag, Hautrötung, Nesselausschlag, Schwellungen im Gesicht und Atembeschwerden auftreten. Diese Reaktionen können manchmal schwerwiegend sein.
        • Unter Umständen kann sich Ihr Asthma verschlimmern.
    • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

    Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)
    Follitropin alfa - invasiv

    Behandlung von Frauen

    • Erkrankungen des Immunsystems
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • leichte bis schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich anaphylaktischer Reaktionen und Schock
    • Erkrankungen des Nervensystems
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Kopfschmerzen
    • Gefäßerkrankungen
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • Thromboembolien
          • sowohl in Zusammenhang mit als auch unabhängig von einem ovariellen Hyperstimulationssyndrom (OHSS)
    • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • Exazerbation oder Verstärkung von Asthma
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Bauchschmerzen
        • aufgeblähter Bauch
        • abdominale Beschwerden
        • Übelkeit
        • Erbrechen
        • Durchfall
    • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Ovarialzysten
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • leichtes oder mittelschweres OHSS, einschließlich der damit verbundenen Symptomatik
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • schweres OHSS, einschließlich der damit verbundenen Symptomatik
      • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
        • Komplikationen in Zusammenhang mit einem schweren OHSS
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Reaktionen an der Injektionsstelle, z.B.
          • Schmerzen
          • Rötung
          • Bluterguss
          • Schwellung
          • Reizung

    Behandlung von Männern

    • Erkrankungen des Immunsystems
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • leichte bis schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich anaphylaktischer Reaktionen und Schock
    • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • Exazerbation oder Verstärkung von Asthma
    • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Akne
    • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Gynäkomastie
        • Varikozele
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Reaktionen an der Injektionsstelle, z.B.
          • Schmerzen
          • Rötung
          • Bluterguss
          • Schwellung
          • Reizung
    • Untersuchungen
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Gewichtszunahme

  • Wirkstoff und weitere Bestandteile des Arzneimittels

    Stoffname Stoffmenge Stofftyp
    Follitropin alfa450 IEWirkstoff
    Follitropin alfa33 µgWirkstoff
    Dinatrium hydrogenphosphat 2-Wasser+Hilfsstoff
    Methionin+Hilfsstoff
    Natrium dihydrogenphosphat 2-Wasser+Hilfsstoff
    Phosphorsäure+Hilfsstoff
    Poloxamer 188+Hilfsstoff
    Saccharose+Hilfsstoff
    Wasser, für Injektionszwecke+Hilfsstoff

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