L-Carn 1 g Injektionslösung Ampullen

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Steckbrief : L-Carn 1 g Injektionslösung Ampullen

  • 09633333
  • Injektionsloesung
  • 10x5 ML
  • ALFASIGMA S.p.A.

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  • Anwendungsgebiete

    Indikation

    • Substitution bei primärem und sekundärem systemischen Carnitinmangel
    • Ersatz dialysebedingter Levocarnitin-Verluste bei chronischer Hämodialyse (sekundärer Carnitinmangel)
    • Behandlungsversuch bei Sonderformen der Muskeldystrophie mit Lipidakkumulation, die auf einem primären muskulären Carnitinmangel beruhen
    • Hinweis
      • parenterale Darreichungsform nur, wenn orale Zufuhr von Levocarnitin nicht möglich ist
    Art der Anwendung
    • Injektionslösung langsam über 5 - 10 Min. i.v. injizieren
    • Hämodialyse (sofern parenterale Applikation notwendig)
      • am Ende einer Hämodialysebehandlung über liegende Rücklaufkanüle langsam über 5 - 10 Min. i.v. verabreichen

    Gegenanzeigen

    Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)
    Levocarnitin - invasiv

    • Überempfindlichkeit gegen Levocarnitin

    Vorsichtsmaßnahmen

    Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)
    Levocarnitin - invasiv

    • Anstieg INR (International Normalized Ratio)
      • Patienten, die diese blutgerinnungshemmenden Arzneimittel zusammen mit Levocarnitin einnehmen
        • zuerst wöchentliche, danach monatliche Überprüfung der INR oder die Ergebnisse anderer geeigneter Blutgerinnungstests bis zu deren Stabilisierung, empfohlen
      • sehr selten Fälle eines Anstiegs der INR bei Patienten mit gleichzeitiger Behandlung mit Levocarnitin und Cumarinen berichtet
    • Nierenfunktionsstörungen
      • Erhöhungen des dosisabhängigen Levocarnitin-Plasmaspiegels in Abhängigkeit vom Grad der Funktionsstörung möglich
        • da Levocarnitin eine endogene Substanz ist, die nach den vorliegenden Untersuchungen nicht katabolisiert, sondern unverändert über den Urin eliminiert wird
      • bei schweren Nierenfunktionsstörungen sind die entsprechenden Angaben zur Dosierung zu beachten (siehe Rubrik "Dosierung und Dauer der Anwendung")
    • Fischgeruchsyndrom
      • durch ungenügende Entfernung von TMA aus dem Blut kann es zur Entwicklung des sog. Fischgeruchsyndroms führen (fischiger Geruch in Atem, Urin und Schweiß)
      • bei intravenöser Gabe von Levocarnitin weitgehende Vermeidung dieser unerwünschten Begleiterscheinungen
        • für Dialysepatienten mit terminaler Niereninsuffizienz: Anwendung von invasiv applizierbaren Darreichungsformen empfohlen
    • Diabetiker
      • regelmäßige Überwachung des Plasmaglucosespiegels bei Diabetikern, die Insulin oder orale Hypoglycämika erhalten, nötig
      • da Anwendung von Levocarnitin zu einer Hypoglycämie führen kann
    • Krampfanfälle
      • Erhöhung von Häufigkeit und / oder den Schweregrad von Anfallsattacken bei Patienten mit vorangegangener Anfallsaktivität durch die Levocarnitin-Behandlung möglich
      • bei Patienten mit Unterleibserkrankungen könnte die Behandlung mit Levocarnitin die konvulsive Krise auslösen
    • zusätzlich bei Indikation: Dialysebedingter Levocarnitinmangel:
      • Nachweis und Diagnose des dialysebedingten Levocarnitin-Mangels (DCD) und seine dauerhafte Behandlung müssen auf den klinischen Anzeichen und Symptomen beruhen
      • Therapiekontrolle:
        • Ansprechen auf die Behandlung in 3-Monatigen Abständen überprüfen
        • keine Besserung innerhalb von 9 - 12 Monaten: Therapieabbruch
      • Auswirkung auf den Lipidspiegel:
        • Gabe von Levocarnitin kann bei Patienten unter Dauerbehandlung durch chronische Hämodialyse kurzfristig die Triglyceridspiegel senken
        • in einigen Fällen wurde zudem ein Anstieg der HDL-Cholesterin-Konzentration beobachtet
        • daher regelmäßige Überwachung von Triglyceriden sowie VLDL- und HDL-Cholesterin und Dosierungsanpassung von Lipidsenkern
    Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)
    Levocarnitin - invasiv
    • Levocarnitin sollte nur während der Schwangerschaft angewendet werden, wenn
      • dies unbedingt notwendig ist
      • der Nutzen für die Mutter das potentielle Risiko für den Fötus überwiegt
    • keine ausreichenden Daten zur Anwendung während der Schwangerschaft
    • tierexperimentelle Studien
      • Reproduktionsstudien unzureichend
      • Reproduktionsstudien an Tieren wurden an Ratten und Kaninchen durchgeführt
        • keine Hinweise auf eine teratogene Wirkung bei beiden Arten
        • beim Kaninchen, aber nicht bei der Ratte, war die Anzahl der Verluste nach Einnistung bei der höchsten getesteten Dosis (600 mg / kg täglich) statistisch nicht signifikant höher als bei den Kontrolltieren
      • Signifikanz dieser Befunde und mögliches Risiko für den Menschen ist unbekannt
    • Fertilität
      • Feststellung vorteilhafter Wirkungen in klinischen Studien zur Fertilität
      • keine Feststellung sicherheitsrelevanter Probleme in klinischen Studien zur Fertilität
    Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)
    Levocarnitin - invasiv
    • Anwendung während der Stillzeit nur, wenn der therapeutische Nutzen für die Mutter die potenziellen Risiken für das Kind durch eine übermäßige Carnitinexposition überwiegt
    • Levocarnitin ist ein physiologischer Bestandteil der Muttermilch
      • keine explizite Untersuchung der Substitution von Levocarnitin bei stillenden Frauen

    Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

    Wechselwirkungen, wirkstoffbezogen
    keine Berücksichtigung des arzneimittelrechtlichen Zulassungsstatus des Präparates bzw. produktspezifischer Angaben
    geringfügig Levodopa / Aminosäuren
    Betain / Aminosäuren

    Warnhinweise

    Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

    Dosierungsanleitung

    Dosierung

    Basiseinheit: 1 Ampulle mit 5 ml Injektionszubereitung enthält 1 g Levocarnitin.

    • Substitution bei primärem und sekundärem Carnitinmangel
      • Erwachsene
        • 1 Ampulle 3mal / Tag (entsprechend 3 g Levocarnitin / Tag)
        • max. Tagesdosis: 5 Ampullen (5 g Levocarnitin)
      • Kinder und Jugendliche
        • 25 - 100 mg Levocarnitin / kg KG / Tag, verteilt auf mehrere Einzelgaben
      • Behandlungsdauer
        • bis orale Zufuhr wieder möglich ist
      • eingeschränkte Nierenfunktion
        • Veränderung des dosisabhängigen Plasmaspiegels möglich (da nur renale Elimination)
        • schwere Nierenfunktionsstörungen (GFR < 10 ml / Min.)
          • Gabe unter Serumspiegelkontrolle
          • keine hohen oralen Dosen Levocarnitin über einen längeren Zeitraum
        • Hämodialyse
          • 1 - 2 Ampullen (1 - 2 g Levocarnitin) nach jeder Hämodialyse
      • ältere Patienten
        • keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen und keine Dosisanpassungen erforderlich
        • Sicherheitsprofil bei älteren und jüngeren Erwachsenen vergleichbar
      • Diabetiker
        • Diabetiker, die entweder Insulin oder eine hypoglykämische orale Behandlung erhalten
          • Auftreten einer Hypoglykämie möglich (wenngleich die Glukoseverwertung verbessert wird)
          • regelmäßige Überwachung des Plasmaglucosespiegels, um hypoglykämische Behandlung ggf. sofort anpassen zu können

    Nebenwirkungen

    Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)
    Levocarnitin - invasiv

    • Erkrankungen des Nervensystems
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Kopfschmerzen
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • Krampanfälle
          • bei Patienten mit vorangegangener Anfallsaktivität kann die Behandlung mit Levocarnitin die Häufigkeit und / oder den Schweregrad der Anfallsattacken erhöhen
          • bei Patienten mit Unterleibserkrankungen kann die Behandlung mit Levocarnitin die konvulsive Krise auslösen
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Schwindel
    • Herzerkrankungen
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Hypertonie
        • Hypotonie
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Herzklopfen
        • Gefäßerkrankungen
    • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Atemnot
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Übelkeit
        • Erbechen
        • Durchfall
        • Bauchschmerzen
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Dysgeusie
        • Dyspepsie
        • trockener Mund
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • Atemgeruch
    • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • ungewöhnlicher Hautgeruch
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Pruritus
        • Ausschlag
    • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Muskelkrämpfe
          • bei Patienten mit Urämie wurde eine Muskelschwäche beobachtet
            • in solchen Fällen: sofortiger Therapieabbruch
      • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
        • Muskelschwäche
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Muskelverspannungen
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Schmerzen in der Brust
        • sich kränklich fühlen
        • Reaktion an der Infektionsstelle
        • Pyrexie
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • fischähnlicher Körpergeruch
          • nach längerer Anwendung in hoher Dosierung
    • Untersuchungen
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • erhöhter Blutdruck
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • erhöhter INR (International Normalized Ratio)
          • bei Patienten, die gleichzeitig mit Levocarnitin und Cumarinderivate (Acenocumarol, Warfarin) behandelt wurden, wurde ein Anstieg des INR (International Normalized Ratio) beobachtet

  • Wirkstoff und weitere Bestandteile des Arzneimittels

    Stoffname Stoffmenge Stofftyp
    Levocarnitin1 gWirkstoff
    Salzsäure 10%+Hilfsstoff
    Wasser, für Injektionszwecke+Hilfsstoff

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